Wie es ist, eine Idee zu übernehmen, sie weiterzuentwickeln und irgendwann loszulassen. Und warum genau darin so viel Wirkung liegt. Ein Gespräch mit unserer ehemaligen Co-Founderin Carina Altenriederer (Teacher Support)

 

„Ich wusste nur: Ich will was bewegen. Und ich will es nicht alleine tun. Es war wichtig zu wissen, da steht jemand mit mir gemeinsam auf für dieses Thema.”

Warum hast du dich damals entschieden, Co-Founderin bei wirkt. zu werden?

Carina: Als ich im Frühjahr 2023 bei wirkt. startete, war ich vor allem eines: neugierig. Neugierig auf das, was entstehen könnte. Auf etwas, was noch nicht da war, aber dringend gebraucht wurde. Dass ich einmal Mitgründerin eines neuen Bildungs-Ventures werden würde, stand damals noch nicht auf meinem Plan. Und doch war es der Anfang einer intensiven Reise. Beruflich wie persönlich.

Wie war der Einstieg in die Wirkungswelt für dich?

Carina: Ich kam aus dem schulischen Kontext, kannte den Unterrichtsalltag, kannte auch die Herausforderungen aus erster Hand. Was ich nicht kannte war die Impact Startup-Welt, die Dynamik von agiler Entwicklung, das selbstbestimmte Arbeiten in einem Sozialunternehmen. Und genau das war der Reiz.

 

“Ich habe nie vorher im Büro gearbeitet. Plötzlich konnte ich selbst entscheiden, wann ich beginne, woran ich arbeite. Das war total neu für mich“. 

Statt fertiger Prozesse erwarteten mich Fragezeichen und Offenheit. Statt fertiger Lösungen: Freiraum. Und daneben ein unterstützendes Team, das mir signalisierte: Mach einfach mal. Wir sind da. Ich habe mich super gut aufgenommen und supportet gefühlt.

Die Idee stammte aus einem wirkt. Innovationsprozess. Wie war es, diese zu übernehmen und weiterzudenken?

Carina: Das Konzept für Teacher Support war nicht meine eigene Idee, und genau das war auch eine Stärke. Ich übernahm eine Lösung, die in einem partizipativen Prozess entstanden war, und brachte meine Perspektive als Pädagogin ein. Für mich fühlte es sich an wie eine Einladung. 

 

“Da gab es schon dieses riesige Dokument, voll mit Recherchen und Gedanken. Für mich war das wie eine Validierung dessen, was ich selbst immer gespürt habe: Lehrkräfte brauchen mehr Unterstützung“.

Diese Distanz zur Ursprungsidee half. Denn sie ermöglichte es, Feedback nicht persönlich zu nehmen, sondern als Teil eines Entwicklungsprozesses. Ein Prozess kontinuierlicher Schleifen, der mich immer wieder forderte, und dabei wachsen ließ.

Was waren die größten Herausforderungen beim Aufbau des Ventures?

Der Aufbau von Teacher Support war kein geradliniger Weg. Die größte Herausforderung? Nicht zu groß zu denken. Nicht gleich das fertige Programm im Kopf zu haben, sondern Schritt für Schritt vorzugehen. Immer wieder innezuhalten, zu reflektieren: Was braucht unsere Zielgruppe wirklich? Manche Ideen wurden drei- oder viermal neu gedacht und iteriert, bis sie passten. Das erforderte Mut zum Loslassen. Und stärkte die Fähigkeit, mit Ungewissheiten umzugehen sowie Ressourcen zu fokussieren.

Wie hast du die Zusammenarbeit mit wirkt. empfunden?

Was mir in dieser frühen Phase besonders geholfen hat, war das strukturierte Venture-Coaching bei wirkt.: regelmäßige Sparrings, gezielte Impulse, ein Netzwerk, das Türen öffnete. Und nicht zuletzt ein erfahrenes Team, das Mut machte, weiterzugehen, wenn es schwierig wurde.

 

„Am hilfreichsten war für mich, dass wir uns wirklich auf die Konzeptionierung stürzen durften“

Durch das wirkt. Venture Studio konnten wir uns als Teacher Support Team ganz auf den inhaltlichen Aufbau konzentrieren. Während klassische Background-Aufgaben abgenommen bzw. professionell begleitet wurden, rückten durch die Coachings auch Themen in den Fokus, die ich selbst nicht auf dem Radar gehabt hätte. Ein sicherer Rahmen, mit viel Raum für eigene Entscheidungen und Flexibilität.

Ein Moment aus dem September 2023 hat sich eingebrannt. Meine Kollegin Marina und ich sind gemeinsam durch Wien gefahren. Zehn Schulen in einem Tag haben wir abgeklappert. Acht Absagen. Zwei Zusagen. Und vielleicht war es genau dieser Tag, der alles veränderte. Nicht nur, weil er Überwindung kostete, sondern weil er zeigte: Wir können das. 

„Das war ein Tag, wo wir ins kalte Wasser gesprungen sind“

 

Was hast du von der Zeit als Co-Founderin mitgenommen?

Irgendwann kam der Moment, der oft kommt, wenn Projekte wachsen: die Frage nach der eigenen Rolle. Ich merkte, dass ich in meiner parallelen Selbstständigkeit immer stärker in europäische Bildungsarbeit eintauchte. Neue Türen öffneten sich. Und ich stand vor einer Entscheidung: Soll ich gehen? Ich glaube, ich habe bei wirkt. zu viel gelernt, sodass ich meine eigene Selbstständigkeit so gut aufbauen konnte.

Der Abschied fiel uns allen schwer. Trotzdem wusste ich, dass Teacher Support bei Marina, Anna und Lisa in den besten Händen ist. Was ich jedenfalls in meinen neuen Job mitgenommen habe: das unternehmerische wirkt. Mindset und den Spaß am Prototyping.

Heute blicke ich mit Stolz auf Teacher Support. Was mir niemand nehmen kann: Ich war eine der ersten, die losgegangen sind. Und ich bleibe als Sparringpartnerin eng verbunden.

 

„Teacher Support wird immer ein Teil von mir sein”

Was würdest du angehenden Co-Founder:innen mitgeben?

Angehenden Co-Founder:innen rate ich vor allem eines: Trust the process. Und check it twice. Neugierig bleiben. Fragen stellen. Zuhören. Testen. Dranbleiben. Der Vision folgen. Und: nicht alles alleine wollen. 

 

„Die größte Ressource ist immer das Miteinander. Der Vibe im Team. Das gemeinsame Anpacken“

Und genau das bleibt von Carinas Reise: Der Mut, loszugehen. Das Vertrauen ins Prozesshafte. Und das Wissen, dass wirksame Veränderung dort entsteht, wo Menschen gemeinsam gestalten. Danke für deine Energie, liebe Carina!